Das Verschwinden der Wiesenvögel
Der Kiebitz, der noch bis in die 1970er Jahre hinein als ein sicherer Zeiger für den beginnenden Frühling in feuchten Wiesengründen war, ist binnen weniger Jahrzehnte in seinem Bestand um 95 % von etwa 120 auf 5 Brutpaare im Main-Kinzig-Kreis (MKK) zurück gegangen. Diese bodenbrütenden Vögel sind durch eine Vielzahl von Gefährdungsfaktoren stärker bedroht als sonst eine Vogelgruppe. Neben der Intensivierung der Landwirtschaft und des Lebensraumverlusts durch Trockenlegung der Auen in der Vergangenheit, sind auch eine Vielzahl an Beutegreifern, wie z.B. Fuchs oder Waschbär, ein immer gravierenderes Problem. Zusätzlich kommt noch verheerend hinzu, dass die Tiere auf dem Weg zum und in den Winterquartieren selbst immer noch intensiv bejagt werden.
Lebensraum schaffen und wiederherstellen
Der HGON-Arbeitskreis Main-Kinzig versucht Flächen in Auengebieten des MKK wieder „wiesenvogelgerecht“ herzurichten und bestimmte Gebiete als Rast- und Bruträume für Wiesenvögel wie den Kiebitz zu reservieren. Zum Beispiel können durch eine großflächige Wiedervernässung von Grünland neue Lebensräume für den sogenannten „Ostervogel“ geschaffen werden, welche zusätzlich beispielweise durch eine ganzjährige extensive Beweidung nachhaltig gepflegt werden kann. Hinzu kommt, dass die HGON Schutzzäune für die Gelege der Kiebitze aufstellt und die Gelege auch für Landwirte markiert, damit der Bruterfolg in den noch vorhandenen oder geschaffenen Lebensräumen erhöht wird.